Von der Überdachung zum Glashaus
Mit senkrechten Verglasungselementen kann man seine Überdachung relativ einfach in einen „Sommergarten“ (unisoliertes Glashaus oder Kaltwintergarten) verwandeln. Sie können einzelne Seiten oder auch die komplette Überdachung senkrecht gegen Wettereinflüsse oder zum Sichtschutz verschließen. Eine Grundsätzliche Frage wäre der Einsatz von Verglasungen mit Rahmen oder als Ganzglas, wobei die rahmenlose Elemente filigraner sind aber die Verglasungen mit Rahmen eine höhere Dichtigkeit aufweisen. Folgende Varianten stehen für das Upgrade zur Verfügung:
- Die einfachste und günstigste Lösung sind Festverglasungen, in denen man auch Fenster, wie Dreh-Kipp Fenster oder Kipp Fenster einbauen könnte. Die Festverglasungen eignen sich besonders zum verschließen der sogenannten Wetterseite oder als Sichtschutz zum Nachbarn.
- Schiebetüren können bis zu 5-läufig sein, als Ganzglas oder mit Rahmen. Die Türbreite darf hier bis zu 1,50 m sein, was auch bei geschlossenen Elementen einen schönen Ausblick nach draußen ermöglicht. Ein Element ist festverglast und die beweglichen Module werden quasi dahinter geschoben. Bei 5 Läufen kann diese Lösung allerdings in der Breite ein wenig auftragen ist aber die gängiste und unkomplizierteste Lösung.
- Schiebe-Dreh-Elemente gibt es mit und ohne Rahmen bis maximal 0,75m Türbreite. Sie sind 1-läufig und werden einzeln in eine Ecke geschoben und nach innen oder außen gedreht. Dadurch erhält man, bis auf den „Bahnhof“, die gesamte Öffnung frei. Das verschieben über Eck ist möglich und realisierbar auch mit einer maximalen Türbreite von 0,75 m.
- Faltelemente mit Rahmen (Ziehharmonikaeffekt) können bis zu 3,0 m hoch und mit einer Türbreite von max. 1,0 m gebaut werden. Auch hier kann man fast die gesamte Öffnung frei bekommen.
- Hebeschiebetüren sind eine weitere Lösungsmöglichkeit, kommen aber hauptsächlich bei Warmwintergärten zum Einsatz. Diese können bis zu einer Türbreite von max. 3,0 m realisiert werden. Damit kann man einen schönen Ausblick bei geschlossenen Türen genießen und zum öffnen, die mittleren Elemente nach außen auf die Festverglasungen schieben. Die gesamte Öffnung bekommt man hier aber wie bei den Schiebe-Dreh-Elemnten oder den Faltelementen nicht frei.
Ein Mix der fünf verschiedenen senkrechten Verglasungselemente ist selbstverständlich auch möglich.
Markisen und Verschattungen
Wichtig und unerlässlich sind Verschattungssysteme für die Glasdächer. Ein Glasdach ohne Verschattung funktioniert und bringt den Bauherren nur Freude, wenn es auf der Nordseite des Hauses angebracht wird.
Sollte die Überdachung keine seitlichen Windschutzwände aus Glas bekommen, kann eine leichtere und Windwetter unabhängige Innenmarkise angebracht werden, da der Wärmestau zwischen Markise und Glasdach seitlich abfließen kann. Eine Unterglasdach-markise kann bis zu 4m ausgeführt werden und hat den Vorteil, dass sie der Witterung nicht ausgesetzt ist und keinen Wind- Sonnenwächter benötigt.
Sollten Seitenwände an das Glasdach angebracht werden ist eine Außenmarkise zu empfehlen. Wenn der Sonnenschutz außen angebracht wird, kann sich kein Wärmestau zwischen Markise und Glasdach bilden, da die Sonne den Innenraum nicht erreicht. Eine Außenmarkise kann bis zu einer Breite von 6,5m ausgeführt werden.
Eine andere Anwendungsform sind Senkrechtmarkisen. Als Sicht- und Sonnenschutz stehen verschiedenen Stoffe zur Verfügung. Soltisgewebe hat sich etabliert, da durch die schräge Perforation der Einblick von außen erschwert wird.
Nicht unerwähnt sollte die neue Zipversion bleiben. Um den Stoff besser spannen zu können, wird in die Führungsschienen seitlich eine Art Reißverschluss eingebaut. Dies spannt den Stoff besser und macht ihn auch Windstabiler, bei Innen-, Außen- und Senkrechtmarkisen.
Acryl-, Polyester-, Glasfaser- und Soltisgewebe® können eingesetzt werden.
In den Anfängen bei der Herstellung von Markisen wurde Segeltuch verwendet. Danach wurde lange Jahre nur Acrylgewebe angeboten. Acryl ist ein hervorragender Stoff für Markisen. In den letzten Jahren wurden die Markisen aber immer mehr – fälschlicher Weise – als Regenschutz verwendet. Acryl hat die Eigenschaft bei Nässe zu verformen und im trockenen Zustand „wellig“ zu bleiben, was allerdings kein Qualitätsverlust ist, sondern nur eine optische Beeinträchtigung bedeutet. Acryltücher sind bekannt für Ihre außergewöhnliche Langlebigkeit, hohe UV-Beständigkeit und bestehende Farbbrillanz über viele Jahre hinweg.

Polyestergewebe besitzen ein gutes Rücksprungverhalten und werden sich auch bei Nässe nicht langfristig verformen und bei Trocknung wieder straffen. Außerdem besitzt das Gewebe eine natürliche textile Haptik für einen besonders wohnlichen Charakter.

Soltisgewebe® (perforierter Kunststoff) hat sich bei den Senkrechtmarkisen etabliert, da man durch die Perforation hindurchsehen kann und nicht wie vor einer Wand steht, was eine verbesserten Blick in das Umfeld ermöglicht. Gleichzeitig wird aber durch die schräge Perforation ein Einblick weiter aus der Ferne von außen erschwert.

Glasfaser zeichnet sich durch eine besondere Strapazierfähigkeit aus und ist entsprechend pflegeleicht.

Jeder Stoff hat seine bestimmte Eigenschaft und kann den baulichen Gegebenheiten und Vorlieben der Bauherren entsprechend ausgewählt werden. Acry, Polyester und Glasfaser können auch als Zipversion montiert werden. Im Allgemeinen sind die preislichen Unterschiede allerdings relativ gering.
Falls Sie sich nicht sofort entscheiden können oder die Kraft der Sonne unterschätzt hätten, kann man beruhigt sein, da sich eine Markise auch immer nachrüsten lässt.
Der Antrieb von Markisen wird heutzutage fast immer mit Motor gestaltet, da die preislichen Unterschiede zum Handantrieb mittlerweile vernachlässigbar sind. Verschiedene Steuereinheiten, wie BUS-Systeme oder Apps für IOS und Android stehen dabei zur Verfügung, sowie 1, 5, und 15 Kanal Handsender.
Überdachungssysteme und Merkmale
Lösungen für Terrasenüberdachungen gibt es jede Menge und es ist nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Es gibt Bausätze von Obi, Hornbach und zahlreichen Internetshops. Mit ausreichend handwerklichem Geschick kann man sich auch komplett selbst behelfen. Sie können den regionalen Handwerker aus der Umgebung anfragen oder sich direkt an die Systemanbieter, wie z.B. Schüco oder Solarlux wenden. Letztere werden Sie aber mit großer Wahrscheinlichkeit wieder an ihre lokalen Handwerkspartner verweisen.
Wichtigste Entscheidungsfaktoren sind dabei der Preis, Sicherheit (Ein 4x1m VSG 12 mm Glaselement wiegt 130kg und wer will da gerne bei nicht-fachmännische Aufstellung mit seiner Famile drunter sitzen), sowie Verfügbarkeit (insbesondere bei der Montage) und die Langlebigkeit. Terrassenüberdachungen sollten dabei als Investition betrachtet werden, die einem über mehrere Jahrzehnte Freude bereiten und den Wert der Immobilie nachhaltig steigern sollen.
Die erste Entscheidung bei der Auswahl der Terrassenüberdachung wird meist bezüglich der Dachplatte gefällt – Polycarbonat oder Glas.
Der Vorteil von Polycarbonat is ganz klar der Preis, im Schnitt kosten Polycarbonat Platten ca. 50% weniger als Glas und sind darüber hinaus hitzebeständiger. Dahingegen verwittern Polycarbonat Platten deutlich schneller als Glas und sehen über die Jahre eventuell nicht mehr ganz so edel aus.
Wurden in den 70zigern hauptsächlich reine Stahl-Unterkonstruktionen mit Well-Blech, Eternit oder Polyester Wellbahnen eingedeckt, setzte sich im Laufe der Zeit die Aluminium-Unterkonstruktion mit Glaseindeckung bei Terrassenüberdachungen durch. Es kamen viele verschiedene Hersteller auf den Markt.
Bekannteste Hersteller solcher Lösungen in Deutschland sind beispielsweise Schüco, Solarlux oder Teranda. Wir bei Landauer waren bei dieser Entwicklung von Anfang an dabei und entwickelten unsere eigene flexible belanda Lösung.
Im Folgenden werden wir auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der gängisten Lösungen von Alukonstruktion mit Glaseindeckung eingehen, die bei Ihrem Entscheidungsprozess eine hilfreiche Stütze sein können.
Stützen
Bei den meisten Herstellern wird ab 4m Dachbreite eine Mittelstütze erforderlich. Bei belanda können wir ohne Mittelstütze bis zu 7m freispannen ohne die Optik zu beeinträchtigen, da wir den vorderen Träger flexibel wählen können.
Sparrenabstände und Einglasung
Die Glasdicke wird dabei in mm angegeben und hängt von der Schnee/Windlast, sowie den Sparrenabstände (Rastermaß) ab. VSG bedeutet Verbundsicherheitsglas und ist der Standard bei Überdachungen, da durch eine reißfeste Folie im Falle eines Bruches Splitter verhindert werden und die Verletzungsgefahr erheblich reduziert wird. Als Referenz nehmen wir das geprüfte belanda System her, um das Verhältnis der Sparrenabständen und Längenmaßen mit den VSG Maßen zu illustrieren (bei Schneelast von max. 125 kg/qm):
VSG 8 mm Rasterabstand 0,75 m / Scheibenlänge 3,0 m
VSG 10 mm Rasterabstand 0,90 m / Scheibenlänge 3,0 m
VSG 12 mm Rasterabstand 1,00 m / Scheibenlänge 4,0 m an einem Stück
Wenn die Unterkonstruktion biegesteifer ausgeführt wird (L/300) können auch noch längere Scheiben eingebaut werden.
Polycarbonat und Acrylglasplatten sind in der DIN 18008 nicht geregelt und man kann sie nach Lust und Laune verlegen. Man muss aber die Verlegevorschriften der Hersteller beachten. Die liegen meist bei einer Breite von einem Meter und einer Länge von 5-6 m.
Hausbefestigung
Des Weiteren wird bei jeder Dachkonstruktion die Befestigung am Haus berechnet. Isolierputz und Mauerbeschaffenheit spielen dabei eine große Rolle. Bei isolierputz gibt es verschieden Systeme um die Isolierung zu überbrücken, z.B. von Hilti , Würth oder Fischer.